Sanierung Glockenstuhl und Kirchenglocken

Der Glockenstuhl wie auch das Geläute im Kirchturm der reformierten Kirche Kloten haben schon einiges erlebt. Von den vorhandenen fünf Glocken durften vier bereits das Ende des 1. wie auch das Ende des 2. Weltkrieges verkünden. Bereits 1905 wurde vier Glocken und der heutige Glockenstuhl von der Firma Rüetschi aus Aarau erstellt. Allerdings mussten damals bis 1922 die Glocken von Hand geläutet werden. Erst 1922 wurden elektrische Motoren montiert, sodass dann die Glocken automatisch «auf Knopfdruck» erklingen konnten.

1963 wurde dann die kleinste, fünfte Glocke auf den Turm hochgezogen und im Glockenstuhl montiert. Das Geläut besticht noch heute durch seine hervorragend abgestimmte Intonation der Glocken. Allerdings waren die Glocken, die Klöppel, die Aufhängungen sowie die Motoren und die Steuerung in die Jahre gekommen. Gerade die Steuerung und die Motoren entsprachen in keiner Weise mehr dem heutigen technischen Standard. Die Glockenjoche waren sicher seit über 70 Jahren unverändert im Dienst, die Klöppel der Glocken waren im Vergleich zu neuen, modernen Klöppel viel zu schwer. Auch der Glockenstuhl selber ist in die Jahre gekommen, auch wenn dieser erst rund 40 Jahre alt war. Der Glockenstuhl lag direkt auf Steinlagern im Kirchenturm auf, was bedeutet, dass die Schwingungen der Glocken sich direkt auch in den Turm übertragen.

Aus diesem Grund hat die Kirchgemeindeversammlung im Juni 2023 eine umfassende Sanierung beschlossen.

Der ganze Glockenturm wurde hydraulisch leicht angehoben und auf neue Isolationsmatten gestellt. Diese reduzieren die auf den Turm übertragene Energie messbar und damit auch den Körperschall.

Die neuen, leichteren Klöppel lassen die Glocken deutlich angenehmer ertönen. Der Schalldruck wurde spürbar gesenkt, wobei ein warmer, bleibender und homogener Klangeindruck entsteht. Aber nicht nur die Klöppel für das Geläut, auch die Fallhämmer für den Glockenschlag wurden erneuert. Dabei wurden diese durch moderne Magnethämmer ersetzt, welche sogar ermöglichen, in der Nacht die Stunde deutlich leiser zu schlagen.

Mit der Gesamtsanierung wurden alle Installationen – also auch die elektronische Steuerung der Glocken und der Turmuhr – für die Zukunft gerüstet. Die reformierte Kirchgemeinde Kloten investierte dafür rund eine Viertelmillion Schweizer Franken.

Die Sanierung erfolgte von September bis Dezember 2023. Während der Arbeiten musste das Geläut komplett abgestellt und teilweise durch ein synthetisches Geläut ersetzt werden. Die Turmuhr selber musste in dieser Zeit teilweise leider stillgelegt werden, sodass vom Klotener Kirchenturm im Herbst keine Zeit abgelesen werden konnte.

Pünktlich vor Weihnachten wurden die Arbeiten abgeschlossen. Wir freuen uns, dass an Weihnachten unsere Kirchenglocken wieder läuten und wir auch das alte Jahr ausläuten, resp. das neue Jahr einläuten können.

Die Kirchenpflege der Reformierten Kirche Kloten bedankt sich bei der Firma Rüetschi AG für die termingerechte Ausführung der Sanierungsarbeiten und der Firma Gaam Engineering für die Unterstützung für die neue Ansteuerung und beim Testen.

Kloten, 21.12.2023