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Rückblick auf das Aufbaulager 2013

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Ein altes Haus wird wieder dicht

Ruedi Zuppinger hat in Eschlikon das von der katholischen und reformierten Kirchgemeinde getragene Aufbaulager besucht.

Eschlikon im Kanton Thurgau liegt etwa sechs Kilometer westlich von Wil, zählt etwas über 4000 Einwohner und hat 50 Vereine, die das kulturelle Leben tragen. Zu dieser Ortschaft bin ich an einem Donnerstagnachmittag im Juli mit meinem Roller unterwegs. Ich erreiche es über Winterthur, Räterschen, Elgg und Adorf. Ganz am Ende des Strassendorfes steuere ich das Haus Nummer 78 an, das seine Baufälligkeit hinter einem Gerüst versteckt. Hier wohnt Rolf Bischofberger, allgemein nur „Bischi“ genannt, und führt seinen Schreinerei- Einmannbetrieb. Bei ihm findet das diesjährige Aufbaulager der reformierten und katholischen Kirchgemeinde statt, und das hat seinen Grund, wie der Leiter Hanspeter Neumeyer erklärt: „In 22 Aufbaulagern, insgesamt 43 Lagerwochen und mindestens 44 Vorbereitungstagen hat „Bischi“ uns mit seiner Fachkompetenz unterstützt. Jetzt möchten wir ihm unter die Arme greifen und mithelfen, das Dach seiner Schreinereiwerkstatt zu sanieren. Ihm fehlen als Kleinstunternehmer die finanziellen Mittel dazu. Im Weiteren warten noch diverse andere Arbeiten auf uns.“

Einsatz an verschiedenen Fronten

„Bischi“ Bischofberger wohnt seit zwölf Jahren in dem hundertjährigen Haus, das aus einem Wohnteil, einem Laden und seiner Schreinerei besteht. Der gelernte Schreiner kam von Aesch bei Neftenbach hierher. Sein Auskommen findet er vornehmlich auf dem Bau, wo er auch als Zimmermann und Dachdecker eingesetzt werden kann. Diese Fähigkeiten kommen ihm nun bei seiner eigenen Liegenschaft zugute. Mit Unterdachplatten, blauen Folien, einer Konterlattung zur Hinterlüftung, Dachlatten, Aluschindeln und Ziegeln, so soll das Dach wieder auf Vordermann gebracht werden. Allein könnte er es nicht schaffen, deshalb ist er um die Hilfe durch das Aufbaulager dankbar. Es dauert zwei Wochen mit wechselndem Personal. In jeder Woche sind 23 Frauen, Männer und Jugendliche im Einsatz. Einer, der sich gleich für vierzehn Tage verpflichtet hat, ist Valeriano Thoma. Der rüstige Achtzigjährige ist sich für keine Arbeit zu schade. In der ersten Woche hat er zu der Gruppe gehört, die beim Pfadiheim „Holzmishus“ wirkte, das den Teilnehmern neben einem kleinen Zeltlager als Unterkunft dient. „Wir erhielten den Auftrag, Sträucher zurückzuschneiden, den Grillplatz in Ordnung zu bringen, Hülsen für Volleyballpfosten im Boden zu versenken, das bemooste Dach zu reinigen und eine brüchige Treppenstufe zu betonieren“. Jetzt wird Valeriano Thoma benötigt, Bretter umzuschichten und Ziegel weiterzureichen. Zudem macht er für mich eine Führung. Es geht aussen die Zickzacktreppe hinauf bis auf Dachhöhe. Der Blick in die Ferne und hinab in den Garten mit dem kleinen Weiher und dem japanischen Brücklein darüber ist wunderbar. Eben sind junge Frauen daran, Dachlatten zu befestigen, und „Bischi“ hantiert mit einer Richtschnur. Trittfestigkeit und frei von Höhenangst sind Voraussetzungen, um sich hier oben zu betätigen. Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht zum Glück von einem extra eingefügten Zwischenboden aus. Zwischen Sparrenluken tauchen denn auch immer wieder Köpfe auf und geschickte Hände greifen nach Latten und Werkzeugen. Für mich und meinen Begleiter ist es Zeit hinunterzusteigen.

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Solidarität und Gemeinschaft stehen im Mittelpunkt

Ich treffe auf Kurt Sippel, der seit zwei Tagen hier ist. „Vor anderthalb Jahren erlitt ich einen Hirnschlag und darf nicht aufs Dach. Deshalb gehöre ich zur Bodentruppe. Als Mädchen für alles kann man mich jedoch gut gebrauchen.“ Er hat nicht lange auf seinen nächsten Auftrag zu warten. Zusammen mit Chef Hanspeter Neumeyer und dem Jugendlichen Gregor holt er beim Pfadiheim Biberschwanzziegel, die dort nicht gebraucht werden, hingegen auf dem zu deckenden Dach an Stelle von zerbrochenen Ziegeln Verwendung finden. Der Betriebsmechaniker Stefan Pletscher, der zum dritten Mal dabei ist, hat anderes zu tun. Er ist damit beschäftigt, mit einer Kappsäge Balken auf Mass zu kürzen. Plötzlich herrscht Alarmstimmung. Eine dunkle Wolkenwand hat sich am Horizont aufgebaut und nähert sich rasch. Schon fallen die ersten Regentropfen. Schnell wird eine Blache über das Dach gezogen, die Holzbeigen werden ebenfalls geschützt. Nach einigen Minuten ist der nasse Spuk vorbei, es wird Entwarnung gegeben und die Arbeit dort weiter gefahren, wo sie unterbrochen wurde. Es sei kein Vergleich zu dem Unwetter vor ein paar Tagen, meint Hanspeter Neumeyer. Sie seien beim Nachtessen gesessen, als eine Nachbarin gemeldet habe, Windböen würden die Plane wegreissen. In einer abenteuerlichen Rettungsaktion hätten sie sie ungeachtet der Regenschauer mit Latten festgemacht, so dass kein Schaden entstanden sei. Er ist froh, dass auch sein letztes Aufbaulager vor seiner Pensionierung Ende Jahr im gewohnten Rahmen verläuft. Von 31 Lagern hat er 30 an vorderster Front mitgemacht. Mit grosser Genugtuung kann Hanspeter Neumeyer dabei das Fazit ziehen, dass die für ihn so wichtigen Begriffe Solidarität und Gemeinschaftserlebnis stets im Vordergrund gestanden haben. Er hofft natürlich, dass auch nach seinem Ausscheiden die Tradition der Aufbaulager in diesem Sinn und Geist weiter geführt wird.

Ruedi Zuppinger

 
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